Heutiges Stromnetz
Abbildung 1: Stadt-Nachtaufnahme (Bildquelle).
Das schweizerische Stromnetz versorgt 5,1 Mio. Kunden und besteht aus 250‘000 km Leitungen. Es ist hierarchisch aufgebaut und unterteilt sich in sieben Netzebenen.
- Die höchste Netzebene 1 (NE1) nennt man Übertragungsnetz. Auf ihr findet der Transport der grossen Kraftwerke zu den Ballungszentren und der Handel mit den Nachbarstaaten statt. Abgesehen von der SBB sind auf dieser Netzebene keine Endverbraucher angeschlossen, dafür aber grosse Kraftwerke wie das Wasserkraftwerk Grande-Dixence.
- Auf der Netzebene 3 (NE3) wird die Energie überregional, also über einen oder wenige Kantone, transportiert. Auf dieser Netzebene sind viele Wasserkraftwerke, wie beispielsweise die Flusskraftwerke am Rhein, angeschlossen. Auch grosse Endverbraucher wie Papier- oder Stahlwerke beziehen die Energie aus dieser Netzebene.
- Die Netzebene 5 (NE5) dient der Verteilung innerhalb einer Stadt, einem Dorf oder einer Gemeinde. Die grössten PV-Anlagen sind auf dieser Netzebene angehängt, ebenso kleinere Wasserkraftwerke und grössere KMU wie Stahlverarbeiter, grössere Bäckereien oder auch Einkaufszentren.
- In der Netzebene 7 (NE7) wird die Energie in einem Quartier einer Stadt oder einem kleinen Dorf verteilt. In ländlichen Gebieten kann über die Netzebene 7 auch eine grössere Fläche versorgt werden. Die typischen PV-Anlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern und Kleingewerbe oder Quartierläden sind auf dieser Netzebene angeschlossen.
- In den geraden Netzebenen 2, 4 und 6 wird die Energie von einer Spannungsebenen in eine andere umgewandelt. Dies passiert in Transformatoren, welche in den Netzebenen 2 und 4 in Unterwerken und in der Netzebene 6 in Transformatorstationen stehen.
Abbildung 2: Netzebenen (Quelle).
Das schweizerische Übertragungsnetz (Netzebene NE7) ist gut ausgebaut und mit den Übertragungsnetzen der umliegenden Länder gut verbunden. Beim Strom, welcher über europäische Landesgrenzen fliesst, hat die Schweiz einen Anteil von 10 %, was die Schweiz zu einer wichtige Stromdrehscheibe in Europa macht.
Die individuelle Höchstlast im Jahr 2019 belief sich im Inland auf 9,8 GW, die Höchstleistung aller Kraftwerke auf 12,8 GW (El-Stat 2019, Tab 26b). Unter Berücksichtigung von Entmischungsfaktoren für die verschiedenen Netzebenen ergibt sich daraus gemäss BFE-Verteilnetzstudie eine Gesamtlast von 24 GW für die NE 7.
Tabelle 1: Investitionen (Quelle Bild 3.45, https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/11205).und Jahreskosten des bestehenden Stromnetzes (in Mia. CHF). Berechnungsgrundlage: Betriebskosten 4%, Betriebsdauer 40 Jahre, Realzins 1,6%.
Netzebene | Investition | Betriebs- kosten | Amortisation | Zins | Jahres kosten |
NE 7 | 15.6 | 0.9 | 0.4 | 0.1 | 1.4 |
NE6 | 4.5 | 0.1 | 0.1 | 0.0 | 0.3 |
NE5 | 10.7 | 0.3 | 0.3 | 0.1 | 0.7 |
NE4 | 2.8 | 0.1 | 0.1 | 0.0 | 0.2 |
NE3 | 5.6 | 0.2 | 0.1 | 0.0 | 0.4 |
NE2 | 0.8 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.1 |
Total | 40.0 | 1.6 | 1.0 | 0.3 | 3.0 |
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, wurden in das heutige Stromnetz 40 Mia. CHF investiert, wobei die Netzebenen 4 bis 7 mit 84% den grössten Anteil einnehmen. Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 3.0 Mia. CHF davon entfallen 1,6 Mia. auf Betriebskosten und 1,3 Mia. CHF auf Kapitalkosten (Amortisation und Zinsen).